Die Rezension des Buches von Michael H. Kater enthält einen schwerwiegenden Denkfehler. Nicht der Autor wirft hier einen „Ladenhüter“ – als wenn historische Bücher veralten könnten – auf den Markt, sondern die deutschen Verlage haben das wichtige Buch über Nazi-Ärzte erst nach elf Jahren herausgebracht: Ein solches Buch muss nämlich übersetzt werden, was die Sache teuer macht und ein finanzielles Risiko für den Verlag bedeutet. So bekommen wir Neuerscheinungen aus anderen Sprachen oft erst nach ein bis eineinhalb Jahrzehnten auf dem deutschen Buchmarkt zu Gesicht. Die Schelte gebührt also nicht dem Autor, sondern den deutschen Verlegern. Ein Geleitwort von Mommsen hat der Verlag der deutschen Ausgabe, wie das üblich ist, vorangestellt. Dies als Trick des Autors auszugeben, lässt tief blicken . . .
Sibylle Scheßwendter, Annastraße 9, 34119 Kassel
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