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Akute Herzinsuffizienz: Calcium-Sensitizer mit neuem Wirkmechanismus


Auch bei Risikopatienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz nach Herzinfarkt habe sich Levosimendan als hämodynamisch wirksam und gut verträglich erwiesen, berichtete Dr. Hans-Peter Hermann (Göttingen). In der RUSSLAN-Studie wurden 503 Patienten innerhalb von fünf Tagen nach einem Herzinfarkt über 24 Stunden entweder mit Placebo oder Levosimendan in verschiedenen Dosierungen behandelt.
Die Therapie mit dem Calcium-Sensitizer führte im Vergleich zu Placebo nicht vermehrt zu Hypotonie, Ischämiezeichen oder Arrhythmien und ging mit einer Besserung der hämodynamischen Situation einher. Nach sechs Stunden sowie nach 14 Tagen zeichnete sich ein Überlebensvorteil für die mit Levosimendan behandelten Patienten ab.
In der LIDO-Studie (Levosimendan Infusion versus DObutamin) wurden 203 Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz unterschiedlicher Genese über 24 Stunden mit Levosimendan (24 µg/kg als Bolus, danach 0,1 bis 0,2 µg/kg/min) oder Dobutamin behandelt. Im Vergleich zu Dobutamin habe sich Levosimendan in dieser Studie in der Wirksamkeit überlegen und deutlich besser verträglich erwiesen, berichtete Prof. Ferenc Follath (Zürich).
Auch langfristig profitierten die Patienten von der Akuttherapie mit Levosimendan: Nach 31 Tagen sowie nach sechs Monaten war die Mortalität signifikant niedriger im Vergleich zur Dobutamin-Therapie. Die 40-prozentige Senkung des Mortalitätsrisikos unter Levosimendan war nicht auf Unterschiede in der medikamentösen Therapie im Beobachtungszeitraum zurückzuführen, wie eine nachträgliche Analyse ergab. Die Zulassung von Levosimendan ist eingereicht. EB
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