Bei allem Verständnis für die Forderung nach rascher Aufklärung von pulmonalen Rundherden, gegebenenfalls auch mit unverzüglicher chirurgischer Intervention, enthält die Arbeit in der deutschen Zusammenfassung eine Behauptung, die in dieser ultimativen Form nicht gerechtfertigt ist. „Transbronchiale oder transthorakale Biopsien erlauben keinen zuverlässigen Malignitätsausschluss.“ Diese Feststellung ist eine sachlich unangemessene Abwertung der in vielen Kliniken existierenden pulmonalen Diagnostik. Es kann nicht ernsthaft in Zweifel gezogen werden, dass transbronchiale und/oder transthorakale Biopsien eine zuverlässige Klärung von Rundherden herbeiführen können, die mit einer verbindlichen diagnostischen Entscheidung ein Malignom ausschließt, oft verbunden mit der Erkenntnis weiterführender (nicht operativer) therapeutischer Maßnahmen. Der in der Arbeit ausgewiesene hohe Anteil von fast 50 Prozent der Fälle mit benignen Tumoren, Tuberkulose und sonstigen nicht malignen Erkrankungen unter den 1 467 chirurgisch resezierten Fällen sollte eher ein Anreiz sein zum Hinweis, diese präoperative Diagnostik zu verbessern, statt expressis verbis darauf zu verzichten. Prof. Dr. med. Herbert Otto Pathologisches Institut Amalienstraße 21, 44137 Dortmund Dr. med. Klaus Werdermann Kamillianer Krankenhaus, 41069 Mönchengladbach
Der pulmonale Rundherd: Präoperative Biopsien unverzichtbar