MEDIZIN: Referiert
Die Auswirkung von Rauchverboten


Tatsächlich hat – so die Ergebnisse – das Rauchverbot eine größere Anzahl von betroffenen Rauchern zur Aufgabe bewegt, als nicht eingeschränkte Raucher in der gleichen Zeit die Zigaretten weglegten. Die Stop-Rate betrug nach einem halben Jahr im Krankenhaus 0,035, außerhalb 0,017. Nach fünf Jahren (viele Krankenhäuser hatten das Rauchverbot schon vor 1993 eingeführt) lag die Rate im Krankenhaus bei 0,506, außerhalb bei 0,377. Das heißt: Von den Rauchern unter den Krankenhausbediensteten hatte nach fünf Jahren etwa die Hälfte aufgehört, außerhalb des Krankenhauses in der gleichen Zeit nur weniger als ein Drittel.
Die verbleibenden Raucher haben jedoch ihren Konsum kaum eingeschränkt, vielmehr wohl nur zeitlich verlagert: Die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten verminderte sich im Schnitt gerade um 1,1 Stück. Ein interessantes Nebenergebnis: Vor dem Rauchverbot unterschied sich bei den Frauen der Anteil der Raucherinnen in den Krankenhäusern – also vornehmlich der Schwestern – fast gar nicht vom Anteil an allen Amerikanerinnen (ab 18 Jahren). Ärzte wurden übrigens in der Untersuchung nicht berücksichtigt, da sie in den amerikanischen Spitälern nicht als Angestellte gelten. bt
Longo DR, Brownson RC, Johnson JC et al.: Hospital smoking bans and employee smoking behavior. JAMA
1996; 275: 1252–1257
Dr Daniel R Longo, Department of Family and Community Medicine, School of Medicine MA 306, Medical
Sciences Building, University of Columbia, Columbia, Missouri MO 65212, USA
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