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Was für Anticholinergika bei obstruktiven Atemwegserkrankungen spricht


Der mindestens ebenbürtige bronchodilatatorische Effekt der Anticholinergika halte länger an und schwäche sich auch unter einer Dauertherapie nicht ab, Exazerbationen seien seltener und die Verträglichkeit – besonders bei kardiovaskulärer Begleiterkrankung – besser.
Auch in Hinblick auf die Kosten im Gesundheitswesen gibt es gute Argumente für Behandlung mit Anticholinergika, hieß es bei einer Pressekonferenz anlässlich des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Hamburg, zu der das Unternehmen Boehringer Ingelheim eingeladen hatte. In einer in den USA durchgeführten pharmakoökonomischen Untersuchung wurden die Daten von 1 067 langjährig kranken COPD-Patienten ausgewertet, die randomisiert doppelblind über 85 Tage entweder das Anticholinergikum Ipratropium oder das Beta2-Mimetikum Sabutamol beziehungsweise eine fixe Kombination der beiden Bronchodilatatoren inhaliert hatten.
Innerhalb des Beobachtungszeitraums trat bei Studienteilnehmern unter Salbutamol deutlich häufiger (18 Prozent) eine Exazerbation auf als bei jenen unter Ipratropium (zwölf Prozent) beziehungsweise Ipratropium/
Sabutamol (zwölf Prozent). Das schlug sich auch im höheren Steroid-Verbrauch, der häufigeren Notwendigkeit für Arztkonsultationen und Klinikeinweisungen sowie einem insgesamt schlechteren Allgemeinzustand nieder. Die Verbesserung der Lungenfunktion (FEV-1) war unter der Substanz-Kombination am ausgeprägtesten.
Der gute klinische Effekt der Anticholinergika-Behandlung war invers korreliert mit den von den Patienten verursachten Kosten: 156 US-Dollar unter Ipratropium allein beziehungsweise 197 Dollar unter der Kombination mit dem Beta2-Mimetikum versus 269 Dollar unter Sabutamol allein. Gabriele Blaeser-Kiel
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