

Andererseits kommt aber noch hinzu, dass sich die Binnennachfrage deutlich belebt und ein Ende des freundlichen Klimas noch lange nicht abzusehen ist. Im Inland zeichnet sich ab, dass viele Firmen den Aufschwung der gesamten Volkswirtschaft nur dann konsequent nutzen
können, wenn sie Erweiterungsinvestitionen vornehmen, was den Maschinenbau wiederum auf Jahre beschäftigen wird.
Die deutschen Maschinenhersteller profitieren also von technisch ausgereiften Produkten mit einem guten Ruf auf dem Weltmarkt, die überdies preislich anderen globalen Konkurrenten Paroli bieten können. Mit anderen Worten, es brummt richtig, und die Stimmung ist so gut wie lange nicht mehr. Dem deutschen Maschinenbau kommt jetzt – endlich – zugute, dass er die tief greifende Strukturkrise der Neunzigerjahre genutzt hat, um seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verbessern.
Das Szenario hat natürlich Auswirkungen auf die Ertragslage. 2000 verspricht ein wirklich gutes Jahr zu werden. Branchenkenner gehen für das laufende Jahr und die folgenden von Gewinnzuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich aus. Die Unternehmenssteuerreform dürfte überdies noch zusätzliche positive Impulse bringen.
Es könnte also alles in bester Ordnung sein, aber das ist es gerade nicht. Die Börsennotierungen der Maschinenbauaktien bewegen sich nämlich auf einem Niveau, als ginge es diesen Unternehmen ziemlich dreckig.
Sicher, alle Welt starrt auf den Neuen Markt und die Telekommunikationsaktien. Aber das ist natürlich kein Grund, Maschinenbauaktien so eklatant zu missachten.
Meines Erachtens verkennen die Börsianer derzeit klar die Chancen, die in diesen Titeln stecken. Klar unterbewertet sind für mich Hermle, Gildemeister, FAG Kugelfischer, Dürr und Krones. Eine Wiederentdeckung dieser Aktien könnte demnächst durchaus anstehen.
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