MEDIZIN: Referiert
Inhalierbares Insulin kann Injektion ersetzen


Im Rahmen einer randomisierten Studie testeten die Forscher die Wirksamkeit des neuen Insulinaerosols an 73 Patienten mit C-Peptid-negativem Insulinmangel-Diabetes vom Typ 1. Bei allen Patienten war die Diabeteserkrankung schon länger bekannt, sie waren konventionell behandelt worden und hatten normale Lungenfunktionswerte.
Um einen Blutglukosespiegel von 5,6 bis 8,9 mmol/l zu erhalten, inhalierte
eine Gruppe direkt vor den Mahlzei-
ten 1, 2, 3, 4 oder 6 mg rekombinantes Humaninsulin (Inhalationseinzeldosen von 1 mg oder 3 mg in 5 mg Mannitol, Glycin und Natriumcitrat entsprechend 3 mg oder 9 Einheiten subkutan) und injizierte abends ein Depotinsulin. In der Kontrollgruppe wurden die bisherigen Therapieschemata mit zwei bis drei Injektionen am Tag beibehalten.
Die vier, acht und zwölf Wochen nach dem Studienbeginn gemessenen HbA1c-Werte zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen, insgesamt wurde die neue Applikationsform sehr gut vertragen und die Lungenfunktionswerte der Inhalationsprobanden verschlechterten sich nicht.
Für Diabetiker zeichnet sich damit, so die Autoren, eine echte Alternative zur invasiven Insulintherapie ab, wenngleich die Indikationsmöglichkeiten noch auf „lungengesunde“ Patienten beschränkt sind. goa
Skyler Jay S et al.: Efficacy of inhaled human insulin in type 1 diabetes mellitus: a randomised proof-of-concept study. Lancet 2001; 357: 331–335.
Dr. Jay S. Skyler, Departement of Medicine, University of Miami School of Medicine, Miami, USA.
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