

Der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI) forderte bei seiner Hauptversammlung in Berlin Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt auf, die Veröffentlichung einer Vorschlagsliste für erstattungsfähige Medikamente zu unterbinden und die Arbeiten an der Positivliste einzustellen. Der Verband ist der Ansicht, dass das derzeitige Verfahren gegen die EU-Transparenzrichtlinie verstößt. Schmidt hatte zuvor erklärt, die Vorschlagsliste könne als „Aufschlag“ zu einer Qualitätsdebatte mit der Pharmaindustrie dienen.
Zugleich präsentierte der BPI die Ergebnisse einer Emnid-Umfrage. Danach lehnen zwei Drittel der Bundesbürger die Positivliste ab. Mehr als die Hälfte befürchtet dadurch eine unzureichende Versorgung und eine Zwei-Klassen-Medizin. Das Meinungsbild unterstütze die Position des BPI, auf die Positivliste zu verzichten, sagte der Verbandsvorsitzende Dr. Bernd Wegener. Der BPI biete stattdessen seit langem der Politik und der Fachöffentlichkeit die Debatte um evidenzbasierte Medizin und die Nutzenbewertung von Arzneimitteln an.
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