

Soll man Dr. Evert nun auch raten, fortan das Ärzteturnier zu meiden, bevor er in circa 140 Jahren zum letzten Platz durchgereicht wird? Nicht unbedingt, schließlich ist er erst 28 Jahre alt, da haben manche noch das Potenzial zur Kehrtwende.
Einen anderen guten Rat, den ich einst ausschlug, hat er offensichtlich angenommen. „Werden Sie Pathologe, das ist etwas Handfestes, da weiß man, was man hat. Keine ominöse Seele!“, sagte mir vor vielen Jahren der Heidelberger, später Hamburger Pathologieprofessor Dr. Janssen, der sich damit im Einklang mit Virchow befand, dem bei den Autopsien auch nie eine Seele entgegensprang.
Nun denn, Dr. Evert ist in der Weiterbildung zum Pathologen; lustigerweise befindet sich das Pathologische Institut der Universität Bonn in der Sigmund-Freud-Straße – durch die Hintertür schleicht sich die Seele doch wieder ein. Unbemerkt – unbewusst, in bester Freudscher Manier.
Jetzt aber genug der Leib-Seele-Antinomien, jetzt gibt’s handfestes Schach.
Beim Blitzturnier (dabei hat jeder Spieler für die ganze Partie nur fünf Minuten Zeit) hatte Dr. Evert diese Stellung als Weißer. Mit den beiden Läufern durchaus verheißungsvoll; allerdings droht auch Schwarz, den weißen König mit 1. . . . Dg1+ ziemlich zu belästigen. Wie fand Dr. Evert trotz der Kürze der Zeit einen in jeder Beziehung durchschlagenden „Opferweg“, um dem feindlichen König nahe zu treten und Gefahr für seinen eigenen gar nicht erst aufkommen zu lassen?
Lösung:
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