BRIEFE
Pharmaindustrie: Nachteile der Grundlagenforschung


Hinter dem Begriff der Grundlagenforschung verbirgt sich die Suche nach immer neuen Erkenntnissen ohne erkennbaren direkten Nutzen für den Patienten. Verwiesen wird auf die Vermehrung des allgemeinen biomedizinischen Wissens für eine eventuelle spätere Nutzung. Allerdings wird jeder denkende (und fühlende) Mensch sich fragen, zu welchem sinnvollen Zweck zum Beispiel die Erforschung der „Rivalität“ zwischen rechtem und linkem Auge bei der Katze mit künstlich hervorgerufenem Schielen dienen soll. Um die Tiere gefügig zu machen, mussten sie hungern, für die eigentliche Versuchsdurchführung dann, über im Schädelknochen angebrachte Bolzen, festgeschraubt in einem Gestell verharren (Fries P. et al., Vision Research 2001: 41, 771–783). Details weiterer Experimente sind der „Datenbank Tierversuche“ zu entnehmen, welche über die Homepage der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche“ e.V. (www.aerzte-gegen-tierversuche.de) zu erreichen ist.
Die jüngsten Erfahrungen mit Cerivastatin haben zudem deutlich gemacht, dass Tierversuche eine falsche Sicherheit erzeugen, unter deren Auswirkungen wiederum der Patient zu leiden hat. Es wird immer noch zu wenig berücksichtigt, dass es keine zuverlässige Übertragbarkeit zwischen tierexperimentellen Ergebnissen und der Situation beim Erkrankten gibt . . .
Dr. med. Elke Nörenberg, Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche“ e.V., Groß-Buchholzer Straße 22 A, 30655 Hannover
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