MEDIZIN: Diskussion
Radiologische Diagnostik polytraumatisierter Patienten: Zeitlicher Ablauf der Diagnostik
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zu dem Beitrag Management unter Verwendung der Ganzkörper-Spiral-Computertomographie von Dr. med. Roland Löw Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Düber Dr. med. Karl-Friedrich Kreitner Dr. med. Jochen Blum Prof. Dr. med. Pol Maria Rommens Dr. med. Franz Schweden Prof. Dr. med. Manfred Thelen in Heft 26/2001


In einer zurzeit laufenden Multicenterstudie zum Polytrauma mit Unterstützung des Kuratoriums ZNS, an dem 14 neurochirurgische Einrichtungen beteiligt sind, wird gerade der frühe zeitliche Ablauf der Diagnostik analysiert. Betrachtet man nur die bewusstlosen Patienten, so finden sich operationspflichtige Blutungen des Abdomens in weniger als 10 Prozent der Verletzten, Blutungen oder Luftansammlung innerhalb des Thorax, die behandlungspflichtig sind, ebenfalls in weniger als 10 Prozent, intrakranielle Verletzungen in 40 Prozent, von denen 20 Prozent eines neurochirurgischen Eingriffes bedürfen. Da der Zeitfaktor hier von übergeordneter Bedeutung ist, gilt bei kreislaufstabilen bewusstlosen Patienten mit Verdacht auf Polytrauma, dass zunächst ein Schädel-CT angefertigt wird. Eine weitere Untersuchung des Körpers im Spiral-CT sollte nur dann stattfinden, wenn kein intrakraniell operationspflichtiger Befund vorliegt. Wenn diese Vorgehensweise mit dem Begriff „one stop shopping“ gemeint sein soll, so kann dem zugestimmt werden.
Prof. Dr. med. Raimund Firsching
Dr. med. Dieter Woischneck
Klinik für Neurochirurgie
Medizinische Fakultät
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Leipziger Straße 44
39120 Magdeburg
E-Mail: neurochirurgie@uni-magdeburg.de
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