BRIEFE
Englisch: Falsche Signale


MEDLINE und Internet sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken und sind nun mal nicht ausschließlich in Deutsch (oder Latein?) zu haben.
Erstaunlich ist, dass die Überschrift und die Schlussfolgerungen des Artikels nicht einmal zwingend durch die eigenen Daten der Autoren zu belegen sind. Wenn 18 % der Ärzte Englisch sicher und 41 % die Sprache ganz gut beherrschen, kann es dann die Mehrheit sein, die Vorträge nicht mehr verstehen kann? Ist Weiterbildung durch die Sprachbarriere wirklich bedroht? Sieht man das Weiterbildungsprogramm zum Beispiel der sächsischen Landesärztekammer an, so ist dieser Vorwurf wirklich realitätsfern. Wenn ein Gast aus dem Aus-land in Deutschland Vorträge hält und sich der englischen Sprache bedient, sollte dies nicht als Belästigung und Behinderung empfunden werden, sondern als (auch kulturelle) Herausforderung. Das Deutsche Ärzteblatt hat mit den englischen Zusammenfassungen zu den deutschen Originalarbeiten hier einen wichtigen Schritt getan. Es wäre sogar darüber nachzudenken, ob nicht eine bewusste Weiterbildung in der Zweisprachigkeit (etwa durch Fußnoten, die deutsch-englische Äquivalente der Terminologie zum jeweiligen Thema bewusst vermitteln) einer deutschen Fachzeitschrift angemessen wäre . . .
Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Schuler, Ebereschenweg 45 A, 01328 Dresden-Pappritz
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