

Natürlich spielt auch die Großwetterlage am Kapitalmarkt eine gewichtige Rolle. Und wie sogar. Wenn der Börsenmonat Januar, wie geschehen, einfach nicht in der gewünschten Richtung – soll heißen, nach oben – läuft, dann ist schon nach vier Wochen der Frust und der Beratungsbedarf in dieser Richtung besonders groß. Manche haben jetzt schon ein Minus von zehn Prozent in der Tasche, obwohl das Jahr noch ziemlich jung ist.
So gesehen war es also auch wirklich kein Wunder, dass die meisten Anrufer am ersten Februarsamstag, konsterniert über den Börsenverlauf der zurückliegenden vier Wochen, wissen wollten, wie der Zug denn nun weiterfährt und welche Aktien überhaupt gute Chancen hätten.
Nun habe ich bereits in der ersten Ausgabe dieses Jahres (DÄ 1–2/2002) geschrieben, dass ich den optimistischen Einschätzungen vieler Experten zum Aktienmarkt nicht so recht über den Weg traue und dass ich froh wäre, „wenn das deutsche Kursbarometer DAX zum Jahresende 2002 die Fünftausendermarke wenigstens halten kann“.
An dieser Einschätzung hat sich, da der DAX mittlerweile sogar spürbar unter dieser Hürde liegt, erst recht nichts geändert. Es zeigt sich jetzt, dass die vermehrt auftretenden negativen Unternehmensnachrichten den Börsianern zusehends auf die Stimmung schlagen und die eigentlich positiv wirkenden niedrigen Zinsen nicht mehr unterstützend helfen.
Bis sich der Börsenfrühling via Konjunkturbelebung durchsetzt, kann es demnach durchaus noch einige Wochen dauern. Und es wird im Übrigen noch lange nicht jede Pflanze blühen, sondern meines Erachtens nur einige wenige ausgesuchte (zum Beispiel Degussa, Lufthansa,
Allianz, Bayer). Den richtigen Aktienstrauß zu binden bleibt des Anlegers höchstes Ziel.
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