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COPD: Lungenerkrankung mit steiler Karriere


Die Krankheit wird in vielen Fällen zu spät erkannt, sagte Prof. Gisela Fischer von der Medizinischen Hochschule Hannover. Lungenerkrankungen insgesamt verursachen nach Schätzungen des Rates in Deutschland etwa 19 Milliarden €, und damit die zweithöchsten Kosten aller Krankheitsgruppen in Deutschland. Sie werden nur von den Herz-Kreislauf-Erkrankungen übertroffen, die mit 25,5 Milliarden € zu Buche schlagen, wie Dr. Frank-Ulrich Fricke, Gesundheitsökonom aus Nürnberg, berichtete. Mehr als sechs Milliarden aus der Rubrik Lungenerkrankungen entfallen auf die chronische Bronchitis. Mit 26 Prozent Anteil liegen die Kosten für Arbeitsausfall durch diese Erkrankung dabei noch etwas höher als die Belastung der Krankenkassen mit 25 Prozent.
Um die bedrohliche Entwicklung langfristig zu beeinflussen, sind intensive Aufklärung der Patienten und Anti-Raucher-Programme notwendig. Hört der Patient mit dem Rauchen auf, kann er den Erfolg sehr bald selbst an seiner Lungenfunktionskurve sehen – unabhängig wie lange er geraucht hat. Auch die medikamentöse Stufentherapie mit Bronchodilatatoren, Anticholinergika, Theophyllin und eventuell Steroiden, kann ihre Wirkung nur dann voll entfalten, wenn der Patient das Rauchen einstellt. Durch Schulung muss erreicht werden, dass der Patient eigenverantwortlich in das Management seiner Krankheit einbezogen wird. „Die Compliance mit der Therapie muss auch als ärztliche Aufgabe ernst genommen werden“, forderte Fischer. Dr. med. Angelika Bischoff
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