VARIA: Technik
Forschung: Herzkatheter für indirekte Koronar-Angiographie


Indirekte Koronarangiographie. Die Koronargefäßkonturen wurden zur besseren Übersicht nachträglich rot hervorgehoben.
Foto: Fraunhofer-TEG, Stuttgart
Foto: Fraunhofer-TEG, Stuttgart
Die Koronargefäße werden nicht invasiv exploriert, wobei das Kontrastmittel-Blutgemisch während der Untersuchung einen hohen Sauerstoffanteil behält. Vorteilhaft sind die schnelle Untersuchung mit verminderter Strahlenbelastung für Patient und Untersucher sowie ein geringes Infektionsrisiko, weil der Katheter nicht gewechselt werden muss.
Vorgehensweise
Die Einführung in die Aorta kann wie bei konventionellen Koronarkathetern über eine A. femoralis-Schleuse erfolgen. Der Katheter wurde von zwei deutschen Ärzten erfunden, die das Arbeitsprinzip in Kooperation mit der Fraunhofer-TEG bis zum Funktionsnachweis begleitet und weiterentwickelt haben. Als Referenz für die Darstellungsqualität wurden jeweils Koronarangiographien der Herzkranzgefäße in konventioneller Methode von einem Kardiologen durchgeführt. Es wurde gezeigt, dass die neuartige Methode einer indirekten Koronarangiographie in jedem modernen Herzkatheterlabor ohne zusätzliche Investitionen praktikabel ist. In den Versuchen gelang die gleichzeitige Darstellung beider Herzkranzgefäße, die überzeugt (Abbildung). Weiterhin konnte auch die linke Herzkammer in gewohnter Qualität abgebildet werden.
Ausblicke
Die Funktionsfähigkeit des neuen Katheters konnte mit einfachen Mitteln nachgewiesen werden. In der Feinabstimmung der Methode, zum Beispiel hinsichtlich der Steuerzeiten bei verschiedenen Herzfrequenzen, wird daher noch ein beträchtliches Potenzial für eine weitere Verbesserung der Darstellungsqualität gesehen.
Derzeit werden Kontakte mit medizintechnischen Unternehmen mit dem Ziel einer Weiterentwicklung und Markteinführung des Herzkatheters aufgenommen.
Weitere Informationen: Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe Stuttgart, Dipl.-Ing. Armin Grab, www.teg.fraunhofer.de et
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