

Screeningmethoden müssen treffsicher und nebenwirkungsfrei oder nebenwirkungsarm sein. Beide Voraussetzungen sind bei der Mammographie nicht gegeben. Auch bei optimaler Technik und Technikanwendung ist eine relevante Rate falschpositiver und falschnegativer Befunde und eine nicht unerhebliche Strahlenbelastung der Brust unvermeidbar. Die Brustdrüse ist das strahlenempfindlichste Organ der Frau. Im Übrigen weisen mehr als 5 % der weiblichen Bevölkerung eine besondere Disposition für Brustkrebs (BRCA 1 und BRCA 2) auf. Trägerinnen dieser Gene weisen im Vergleich zu den übrigen Frauen eine um ein Vielfaches erhöhte Strahlenempfindlichkeit der Brustdrüse auf. Es kann also nicht überraschen, dass Mammographie-Screeningprogramme – auch solche mit hohem Qualitätsstandard – keinen Nutzen für die betroffenen Frauen bringen.
Dr. med. Helga Dieckmann, MPH, Gesellschaft für Strahlenschutz, Im Westerfelde 19, 21391 Reppenstedt
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