ArchivDeutsches Ärzteblatt14/2002Publikationen: Schwachstelle bloßgelegt
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LNSLNS Mertens hat die Publikations-Schwachstelle bloßgelegt: die Abhängigkeit von vorgefassten Meinungen statt von Argumenten. Bei einem unabhängigen Autor stimmen Daten und Aussagen überein. Wie ist es bei abhängigen Autoren? Das WHO-MONICA-Projekt sollte die Nullhypothese testen: kein Zusammenhang zwischen koronaren Risikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Cholesterin) und Herzattackenraten. Die Studie dauerte von 1983 bis 1994. Der Abschlussbericht von Kuulasmaa et al. bestätigt die Nullhypothese (Lancet 200: 355: 675–689). Dennoch
beharren die Autoren auf der Risikofaktoren-Doktrin. Damit klafft ein Widerspruch zwischen Daten und Aussagen. Ein deutscher Autor rügt die falschen Schlüsse von MONICA und reicht sein Manuskript bei einer weit verbreiteten Fachzeitschrift ein. Die Redaktion bestellt als „unabhängigen“ Gutachter einen Wissenschaftler, der aktiv bei
MONICA mitgearbeitet hat. Dieser Gutachter lehnt das Manuskript ab. Die Abhängigkeit führt aber zu irrigen Schlüssen und dazu, Gegenargumente totzuschweigen.
Prof. Dr. med. Herbert Immich, Sandkamp 9 d, 25826 St. Peter-Ording

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