POLITIK: Medizinreport
Inhalatives Insulin besteht erste klinische Studien


Beim Typ-1-Diabetes ergaben sich in einer US-Studie keine Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit von inhalativem Insulin versus s. c. Normalinsulin. Bei Typ-2-Diabetikern zeigten Patienten, die mit inhalativem Insulin und Ultralente s. c. behandelt wurden, ähnliche Ergebnisse wie Patienten, die zweimal täglich Mischinsulin s. c. bekamen. In einer weiteren Studie mit Typ-2-Diabetikern wurde bei Patienten mit einer unbefriedigenden Blutzuckereinstellung unter oralen Antidiabetika zusätzlich zu den Mahlzeiten inhalatives Insulin verabreicht. Bei dieser Gruppe zeigte sich eine deutliche Verbesserung des HbAlc-Wertes um etwa 2,3 Prozentpunkte, während die Placebogruppe unverändert blieb.
Zahlreiche Lungenfunktionstests ergaben bisher keine negativen Effekte. Dennoch laufen zahlreiche Untersuchungen zur Langzeitsicherheit des inhalativen Insulins, weil bei pulmonaler Applikation eine zehnfach höhere Insulindosis gegenüber der subkutanen Gabe erforderlich ist. Einschränkend muss zur inhalativen Insulinapplikation erwähnt werden, dass bei Rauchern die Insulinwirkung stärker ist und schneller eintritt, sodass Raucher zunächst von dieser Therapie ausgeschlossen werden müssen. Prof. Dr. med. Werner A. Scherbaum
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