BRIEFE
Medizinstudium: Prüfungsverantwortung an die Fakultäten zurückgeben
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Die vorklinischen Inhalte des Medizinstudiums – auch wenn das vom IMPP offensichtlich anders gesehen wird – ergeben sich eben gerade aus deren Relevanz für die spätere ärztliche Tätigkeit. Angesichts der zunehmenden Bedeutung einer gründlichen naturwissenschaftlichen Vorbildung für die moderne Medizin (man denke nur an die molekularbiologischen Grundlagen von Krankheiten und deren Diagnose, die Klinische Chemie, elektrodiagnostische oder bildgebende Verfahren) erscheint die in dem genannten Artikel geäußerte Ansicht anachronistisch.
Für seine Behauptung, Fächer wie Biologie und Chemie trügen „nur marginal zum Erwerb von klinisch prüfungsrelevanten Kenntnissen bei“, bleibt der Autor jeden Beweis schuldig. Besonders fatal, aber auch symptomatisch an dieser Angelegenheit erscheint uns die Tatsache, dass derartige Ideen ihren Ursprung im IMPP nehmen, ein weiterer Grund, die Diskussion über eine Rückverlagerung der medizinischen Prüfungsverantwortung an die Fakultäten zu intensivieren.
Prof. Dr. med. Hannsjörg Schröder, Prof. Dr. K. Addicks, Prof. Dr. J. Koebke, Prof. Dr. W. Neiss, Zentrum Anatomie, Prof. Dr. T. Krieg, Zentrum für Molekulare Medizin, Prof. Dr. A. Noegel, Prof. Dr. M. Paulsson, Prof. Dr. M. Scheffner, Zentrum Biochemie, Prof. Dr. M. Deckert, Institut für Neuropathologie, Prof. Dr. E. Schömig, Prof. Dr. S. Herzig, Institut für Pharmakologie, Prof. Dr. J. Hescheler, Prof. Dr. G. Pfitzer, Prof. Dr. R. Wiesner, Zentrum Physiologie, Universitätsklinikum Köln, Joseph- Stelzmann-Straße 9, 50931 Köln
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