ArchivDeutsches Ärzteblatt22/2002Traumaopfer: Ergänzung
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LNSLNS Auf medikamentöse und psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten der PTSD wird aus Sicht der Psychiater zu wenig eingegangen. Es wird richtig die Komorbidität von circa 80 % mit Depressionen angegeben, hier besteht eine gute Behandlungsmöglichkeit zum Beispiel mit SSRIs. Mit trizyklischen Antidepressiva (zum Beispiel Trimipramin) steht eine gute Behandlungsmöglichkeit der in der Regel auftretenden schweren Schlafstörungen mit Albträumen zur Verfügung. Eine Suchtgefährdung durch „Selbstmedikation“ des Hyperarousals mit Alkohol oder Benzodiazepinen muss immer mit bedacht werden.
Die Wichtigkeit der Anpassung der spezifischen Traumatherapie an das jeweilige Stadium des Heilungsprozesses kann nicht oft genug betont werden. Zu frühe Konfrontation bedeutet in der Regel Retraumatisierung und Gefahr der Chronifizierung. Eine wichtige supportivpsychotherapeutische Behandlungsmaßnahme ist die Aufklärung des Betroffenen über Veränderungen der physiologischen Stressreaktionen des Körpers und der zerebralen Wahrnehmungsverarbeitung durch das Trauma mit dem Ziel der baldmöglichen Wiedererlangung der Selbststeuerungsfähigkeit.
Dr. med. Christa Roth-Sackenheim, Berufsverband Deutscher Psychiater e.V., Breite Straße 63, 56626 Andernach

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