DÄ plus


Der Cannabis-Konsum nimmt
vor allem bei jungen Menschen
zu. Foto: epd
Allmählich stellt sich eine Stabilisierung der Drogenproblematik in den EU-Ländern ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) in ihrem Jahresbericht. Denn trotz der Zunahme des Cannabis-Konsums in nahezu allen Mitgliedstaaten liegen die Prävalenzen bei gefährlicheren Drogen wie Kokain und Ecstasy deutlich niedriger. Während zehn bis 30 Prozent aller Erwachsenen in Europa in ihrem Leben schon einmal Cannabis konsumiert haben, sind es bei Kokain und Ecstasy zwischen 0,5 und drei Prozent. Beim problematischen Drogenkonsum, womit vor allem intravenöser Heroingebrauch gemeint ist, liegen die Werte unter einem Prozent.
Etabliert haben sich nach Angaben der EBDD europaweit verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten für Drogenabhängige. Heroinvergabeprojekte werden bislang zwar nur in Deutschland und den Niederlanden durchgeführt, substitutionsgestützte Behandlungen mit Methadon oder Buprenorphin finden dagegen bereits in allen Mitgliedstaaten statt.
Trotz dieser Hilfsmaßnahmen sterben in Europa jährlich noch immer bis zu 8 000 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Besonders bedenklich ist die Situation in Osteuropa. Dort ist nicht nur ein Anstieg des Cannabiskonsums, sondern auch ein nach wie vor hoher Konsum von legalen Drogen wie Alkohol und Tabak zu verzeichnen. Marion Caspers-Merk, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, hält es für eine der wichtigsten Aufgaben der Drogenpolitik, die osteuropäischen Beitrittskandidaten bei der Bewältigung dieses Problems zu unterstützen.
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.