AKTUELL: Akut
Alzheimer-Krankheit: Kausaler Therapieansatz


Die Antikörper erkannten aber keine Beta-Amyloid-Monomere oder das Amyloid-Precursor-Protein, aus dem Beta-Amyloid durch proteolytische Spaltung entsteht. Dies ist von entscheidender klinischer Bedeutung, da sonst mit einer immunologischen Reaktion auf gesundes Gewebe hätte gerechnet werden müssen. „Die hohe Spezifität der Antikörper gegen die krankhaften Strukturen ist ein erstaunliches Ergebnis. Sie weist auf ein therapeutisches Potenzial der Immunisierungsstrategie hin“, fasst Nitsch die Ergebnisse zusammen. Allerdings musste die Gabe weiterer Immunisierungen im Rahmen dieser Studie vorzeitig abgebrochen werden, da weltweit bei einigen Patienten nach der Immunisierung eine Meningoenzephalitis auftrat, die jedoch erfolgreich mit einem Glucocorticoid behandelt wurde.
Frühere Studien an transgenen Mäusen haben gezeigt, dass durch eine Immunisierung mit dem eingesetzten Antigen die Amyloid-Ablagerungen abgebaut und die normale Gedächtnisfunktion der Tiere wieder erreicht werden kann. Ob sich diese Ergebnisse auch bei den Zürcher Patienten reproduzieren lassen, ist noch unklar. Erste Resultate der neuropsychologischen und klinischen Untersuchungen werden nach Angaben von Nitsch im nächsten Frühjahr erwartet. Dr. sc. nat. Stephan Mertens
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