MEDIZIN: Kongressberichte und -notizen
Psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen in der allgemeinärztlichen Praxis: Hohe Prävalenz
zu dem Beitrag von Dr. med. Bärbel Ziegert, Andreas Neuss, Prof. Dr. med. Beate Herpertz-Dahlmann, Prof. Dr. med. Waltraut Kruse in Heft 21/2002


Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die breite Bevölkerung dieses Problem längst erkannt hat. Die Spitze des Eisberges kann schön an den von Ziegert et al. angeführten hyperkinetischen Störungen gezeigt werden, die sogar von Lehrern sehr großzügig diagnostiziert wurden und zu deren Behandlung verunsicherten Eltern eine „unbedingt notwendige“ Methylphenidat-Therapie empfohlen wurde. Gerade hier ist es Aufgabe des Allgemeinarztes frühzeitig zu intervenieren und geeignete Pfade, von denen der medikamentöse nur einer ist, zu beschreiten. Dem Hausarzt kommt hier in der Rolle des Lotsen eine besondere Aufgabe zu, und es ist zu fordern, dass in Zukunft diesem Thema in den allgemeinmedizinischen Curricula und damit in der alltäglichen Anamnese und Untersuchung bei Kindern besondere Bedeutung zugemessen wird.
Diese wird derzeit noch nicht deutlich hervorgehoben, ist aber den anderen „Volkserkrankungen“ prozentual durchaus nicht unterlegen. Untermauernd kommt hier noch die „DAK-Untersuchung“ zu psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen hinzu, in der sich ebenfalls eine hohe Prävalenz findet.
Dr. med. Alexander Jakob
Ringstraße 18
64367 Mühltal
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