

Das Medizinisch-Psychologische Institut des TÜV Süddeutschland hat als zusätzliches Angebot zu den Medizinisch-Psychologischen Untersuchungen (MPU) eine so genannte Fahrverhaltensbeobachtung eingeführt. Dabei können Fahrer, bei denen wegen Leistungsmängeln Zweifel an der Eignung bestehen, belegen, dass bei ihnen alles in Ordnung ist: durch eine Probefahrt mit dem MPU-Gutachter.
„Voraussetzung ist freilich ein ausreichendes Abschneiden bei dem medizinischen Teil der Untersuchung und eine insgesamt günstige Prognose beim psychologischen Gespräch“, erläutert Diplom-Psychologe Jürgen Brenner-Hartmann, der für diese Innovation zuständige TÜV-Experte. „Schließlich handelt es sich oft um Fahrer, die wegen Alkohol oder extrem hohem Punktestand in Flensburg zu uns kommen – und da spielt eine verbesserte Einstellung zum eigenen Fahrverhalten die Hauptrolle.“
Für Autofahrer, die in der MPU noch Schwierigkeiten mit Reaktions- und Konzentrationstests hatten, bieten sich nun neue Perspektiven. „Unsere bisherigen Erfahrungen mit der Fahrverhaltensbeobachtung zeigen, dass tatsächlich sehr viele langjährige Fahrer Leistungseinschränkungen durch ihre Erfahrung im Verkehr ausgleichen können“, sagte Brenner-Hartmann.
20 Standardstrecken
So läuft eine Fahrverhaltensbeobachtung ab: Der MPU-Teilnehmer fährt im Beisein von Gutachter und Fahrlehrer eine Standardstrecke mit einem festgelegten Schwierigkeitsgrad, wobei die Fahrtdauer 45 bis 60 Minuten beträgt. Um Einheitlichkeit der Beurteilung und Fairness gegenüber dem Betroffenen zu gewährleisten, stehen Fahrtstrecke und Bewertungskriterien fest. In rund 20 Städten Bayerns, Baden-Württembergs und Sachsens existieren solche Standardstrecken. WZ
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.