BRIEFE
Beethoven: Wichtiger Fakt


Die Achtung vor dem Genie darf nicht dazu führen, seine Alkoholkrankheit unter den Tisch zu kehren. Er war kein Trunkenbold, sondern ein Wohlstandstrinker, zu jeder Mahlzeit genoss er Wein oder Bier. Die behandelnden Ärzte verbaten es ihm nicht ausdrücklich, sie „entfachten“ höchstens einen „Fachstreit“ darüber, ob mit Wasser verdünnter Wein oder Bier Beethoven zu empfehlen sei.
Als Spross einer Alkoholikerfamilie saß er bereits mit elf Jahren im Wirtshaus, um vor seinem zu Gewalttätigkeiten neigenden Vater zu fliehen.
Als Kunstfehler muss man aus heutiger Sicht die Verabreichung von Punscheis an den Schwerkranken durch Dr. Malfatti betrachten. Vielleicht wollte er aber auch Beethovens letzte Tage dadurch angenehmer gestalten, da er seine Liebe zum Alkohol kannte und den Zustand ohnehin als hoffnungslos ansah. Franz Hermann Franken, Mediziner und Musikwissenschaftler, schreibt:
„Beethoven gehört zu den unbegreiflichen Wundern unserer Welt, vor denen wir nur staunend stehen können und vor denen jede Kritik schweigt: Aus einer über Generationen belasteten Trinkerfamilie stammend, von deren Kindern man glaubt, es könne ohnehin nichts aus ihnen werden, zählt er zu den größten Genies, die je über die Erde gingen.“
Heike Winkler, Lauersche Straße 4–6, 04416 Markkleeberg
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