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Migränetherapie mit Triptanen: In Deutschland bisher noch wenig beliebt


Sinnvoller sei eine „stratifizierte Therapie“, die sich an der Schwere der Attacken orientiert: bei eher leichten Kopfschmerzen Analgetika und nichtsteroidale Antirheumatika, bei schweren dagegen sofort Triptane – allerdings an höchstens acht bis zehn Tagen pro Monat. Wie Haag betonte, sind 70 Prozent der Migränepatienten zwei Stunden nach Einsatz von Triptanen wieder voll funktionsfähig. Für Rizatriptan (Maxalt®) ist bei 79 Prozent der Patienten eine deutliche Besserung der Kopfschmerzen innerhalb einer Stunde dokumentiert, drei Viertel sind nach zwei Stunden schmerzfrei.
Ob die – aufgrund der Magenstase – bisher empfohlene Kombination des Analgetikums mit einem prokinetischen Antiemetikum tatsächlich sinnvoll ist, scheint inzwischen fragwürdig. Nach Aussage von Prof. Hans Christoph Diener (Essen) steht diese Empfehlung auf „wackligen Beinen“; in Zukunft werde wohl zunächst zu einem Versuch ohne Antiemetikum geraten werden.
In der nichtmedikamentösen Behandlung hat eine Methode der wissenschaftlichen Überprüfung auch nicht standgehalten: Das autogene Training wird in den neuen Richtlinien nicht mehr aufgenommen – anders als Biofeedback oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, diese ist nach den Erfahrungen des Göppinger Schmerztherapeuten Dr. Helmut Staudenmayer auch bei Kindern sehr wirksam. Dr. Renate Leinmüller
Pressekonferenz der Firma MSD „Rizatriptan bei Migräne“ am 26. September 2002 in Mannheim
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