

Zwar ist es richtig, dass nur gesunde TK-Mitglieder den Bonus von bis zu 240 Euro im Jahr einstreichen können. Aber ist es solidarischer, wenn der gesunde Versicherte – der zumeist relativ jung ist und gut verdient – stattdessen in die PKV wechselt? Auch wenn sich sein jährlicher Krankenkassenbeitrag um maximal 240 Euro reduziert (was nur selten vorkommen dürfte), zahlt er mit großer Wahrscheinlichkeit immer noch deutlich mehr ein, als seine medizinische Versorgung kostet. Eine Abwanderung in die PKV käme der GKV deutlich teurer.
Ulla Schmidt hat bereits angekündigt, den Bonus-Tarif trotz großer Nachfrage stoppen zu wollen. Damit würde sie einmal mehr belegen, dass sie zwar gerne mehr Wettbewerb für das Gesundheitswesen einfordert, ihn aber eigentlich nicht will. Die Abwanderung freiwillig Versicherter mithilfe eines Selbstbehalts zu reduzieren ist zumindest einen Versuch wert. Sollte sich der Tarif als teurer Flop und reines Marketing erweisen, müsste die TK ihre Beiträge erhöhen. Dies dürfte Mitgliederverluste bewirken. Und das wäre dann Wettbewerb.
Jens Flintrop
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