AKTUELL: Akut
Droge Ecstasy: In Tierversuchen Parkinson ausgelöst


Doch MDMA hat auch Auswirkungen auf ein weiteres Transmittersystem, wie die aktuelle Untersuchung ergeben hat. Die Experimente des Neurologen George Ricaurte von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore an Totenkopfäffchen zeigen: Drei Dosen von MDMA, hochgerechnet jeweils der Inhalt einer Ecstasy-Tablette, führten zu einer 60- bis 80-prozentigen Depletion von Dopamin im Striatum. Die Ergebnisse konnten danach bei Pavianen reproduziert werden. Natürlich lassen sich die Ergebnisse von Primaten nicht ohne weiteres auf Menschen übertragen. Laut Aussage von Ricaurte sind die Auswirkungen von MDMA auf das dopaminerge System jedoch beunruhigend.
Ricaurte befürchtet, dass Ecstasy-Konsumenten ein erhöhtes Risiko haben, im späteren Leben an einem Morbus Parkinson zu erkranken. Epidemiologische Hinweise hierauf scheint es jedoch bisher nicht zu geben, obwohl sich MDMA bereits in den 80er-Jahren an amerikanischen Colleges einmal großer Beliebtheit erfreute. Damals, so Ricaurte, seien jedoch geringere Dosierungen eingenommen worden. Während die Studenten vielleicht eine oder zwei Tabletten monatlich einnahmen, würden Raver heute das Mehrfache dieser Menge in einer Nacht konsumieren. Rüdiger Meyer
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