VARIA: Wirtschaft - Aus Unternehmen
Pflanzliche Östrogene zur Prophylaxe von Prostataerkrankungen


Als Ursache für die Unterschiede konnten genetische Faktoren weitgehend ausgeschlossen werden. So lassen sich bei jungen Männern sowohl in Japan als auch in den USA im histologischen Feinschnitt etwa gleich viele BPH-Mikroherde nachweisen. Außerdem haben Untersuchungen bei asiatischen Einwanderern in den USA ergeben, daß sich die Inzidenz der BPH denen der Einheimischen angleicht, wenn sie rund 25 Jahre dort gelebt haben. Ähnliche Unterschiede bei den Erkrankungsraten bestehen auch zwischen den mediterranen und den skandinavischen Ländern.
Experten führen das auf die unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten zurück. Während Asiaten kaum tierische Fette, dafür aber reichlich pflanzliche Faserstoffe zu sich nehmen, ernähren sich die Europäer und Nordamerikaner faserarm und fettstoffreich. Auch die Mittelmeeranrainer essen im Vergleich zu den Skandinaviern deutlich mehr Obst, Gemüse und pflanzliche Fette.
In-vitro-Studien haben gezeigt, daß Prostatakarzinomzellen schneller wachsen, wenn ihnen gesättigte Fettsäuren in großen Mengen zugeführt werden. Mittlerweile konnten Pflanzenbestandteile wie Beta-Karotin, Vitamin E, Sulfide, Phenole, Indole, Quercetin und pflanzliche Sterole als "Krebsschutzfaktoren" der Prostata identifiziert werden. Im Zentrum des Interesses stehen heute die sogenannten Phytoöstrogene, die offenbar in der Lage sind, die Östrogenrezeptoren im Körper zu besetzen und die natürlichen Östrogene zu blockieren. In der Prostata werden somit die Zellproliferation und stromale Hyperplasie verhindert.
Phytoöstrogene können dem Körper durch den Verzehr von Tofu, Soja, Olivenöl, frischem Gemüse und Früchten zugeführt werden. Eine gewisse Supplementierung ist auch durch die Einnahme von Beta-Sitosterin (Harzol®, Hoyer) möglich. HK