AKTUELL: Akut
Hormontherapie: Skepsis setzt sich durch


Allerdings kommt die aus zwölf Mitgliedern zusammengesetzte Gruppe zum Ergebnis, dass „derzeit keine ausreichende Evidenz [besteht] für die Bevorzugung bestimmter für die HT zugelassener Östrogene oder Gestagene beziehungsweise ihrer unterschiedlichen Applikationsformen“. Auch die Hoffnung, dass die HT Herzkrankheiten vorbeugen könnte, ist erst einmal zu den Akten gelegt. „Die HT ist nicht zur Primär- beziehungsweise Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit und des Schlaganfalls geeignet“, heißt es. Ortmann hofft nun, dass der Konsens den Meinungsstreit in der Ärzteschaft beruhigt.
Mit der Bewertung der HT liegt die Konsensgruppe weitgehend auf der Linie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die Behörde hat im Rahmen des laufenden Stufenplanverfahrens den Herstellern letzte Woche mitgeteilt, dass sie umfangreiche Änderungen der Zulassung plant – wie eine Verschärfung der Warnhinweise in der Fachinformation und die klare Aufforderung an die Ärzte, die „niedrigste wirksame Dosis“ nur so lange anzuwenden, „wie der Nutzen bei der Linderung ausgeprägter Symptome die Risiken überwiegt“. Eingreifen will das BfArM auch in die Indikation Osteoporose: Es sei erforderlich, dieses Anwendungsgebiet „einzuschränken oder gegebenenfalls den Teilwiderruf der Zulassung anzuordnen“, schreibt das Amt. Die Konsensgruppe hingegen hält die HT als „geeignet“ zur Osteoporose-Prävention. Dazu wäre allerdings eine Langzeitanwendung erforderlich, die mit potenziellen Risiken verbunden sei. Klaus Koch
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