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Chronische Herzinsuffizienz: Carvedilol wirkt mit ACE- Hemmer in Kombination


Alpha-1-Rezeptoren sind auch an Hypertrophie und Remodelling des Myokards beteiligt. Dies lässt erwarten, dass Carvedilol das myokardiale Remodelling, das dem Fortschreiten der Herzinsuffizienz zugrunde liegt, besser beeinflusst als Beta-1-selektive Substanzen und vielleicht auch besser als ACE-Hemmer. Untersucht wurde dieser Effekt in der CARMEN-Studie (Carvedilol and ACE-Inhibitor Remodelling Mild Heart Failure EvaluatioN trial), in der erstmals ein Betablocker direkt mit ei-
nem ACE-Hemmer verglichen wurde.
Bekannt war, dass ACE-Hemmer das Remodelling zum Beispiel nach einem Herzinfarkt zum Stillstand bringen können. An der
CARMEN-Studie nahmen 572 Patienten mit stabiler leichter Herzinsuffizienz teil. Sie erhielten für 18 Monate entweder Carvedilol (Zieldosis 2 3 25 mg, bei Patienten über 85 kg 2 3 50 mg) oder Enalapril
(2 3 10 mg) oder eine Kombination aus beiden Substanzen.
Die Kombinationstherapie erwies sich als die wirksamste Strategie. Sie senkte den endsystolischen Volumenindex (LVESVI), einen Surrogatmarker für das Remodelling, im Vergleich zu Enalapril bereits nach sechs Monaten signifikant. Carvedilol zeigte zwar auch einen stärkeren Effekt als Enalapril; doch dieser Unterschied erreichte keine statistische Signifikanz. In der Verträglichkeit gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Wie Prof. Willem J. Remme (Rotterdam) meinte, sollte der Betablocker nach diesen Daten von Anfang an mit zur Therapie der Herzinsuffizienz gehören. Der Arzt kann die Therapie ohne Probleme auch mit einem Betarezeptorenblocker alleine beginnen, wenn ein ACE-Hemmer nicht einsetzbar ist. Doch Remme schränkte diese Empfehlung ausdrücklich auf Carvedilol ein. Dr. med. Angelika Bischoff
Pressekonferenz der Firma Hoffmann-La Roche zur Carvedilol-Studie CARMEN anlässlich des Europäischen Kardiologenkongresses in Berlin
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