ArchivDeutsches Ärzteblatt16/2003Polikliniken: Interessengemeinschaft bietet Hilfe an
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LNSLNS Nach allgemeiner Auffassung ist der Staat die Ordnungsform, die eine Gesellschaft sich gibt, um sich verbindliche Normen im säkularen Lebensbereich zu geben. Solche Lebensbereiche sind Rechtsprechung, Bildung, Gesundheitswesen. Wir Deutschen haben durchaus eine Tradition für ein öffentlich-staatliches Gesundheitswesen. Dass sich das Gesundheitswesen nach einem verheerenden Krieg unter den Bedingungen der Besatzungsmächte in zwei deutschen Staaten unterschiedlich entwickelte, ist logisch und musste angenommen werden. Von 1945 bis 1990 praktizierten wir in der DDR ein Gesundheits- und Sozialwesen unter dieser Prämisse, aber auch in der Tradition der Vor-Nazizeit. Die Kollegen Dr. Polonski und Dr. Szutrely argumentieren mit ihren Erfahrungen in der Sowjetunion und in Ungarn. Mit Sicherheit sind diese Argumente nicht auf unsere heutige Situation in der Bundesrepublik Deutschland anwendbar und berühren sehr peripher die Verhältnisse in der DDR. Die Frage ist doch, welche Wirkung hat ein öffentlich-staatliches Gesundheits- und Sozialwesen für eine optimale Versorgung unter den heutigen Bedingungen, wenn die poliklinische Idee ein tragender Pfeiler ist. Sollten wir nicht über manche Schatten springen und Tabus ignorieren, die uns abhalten, Erfahrungen des Gesundheitswesens der DDR zu hinterfragen?
Eine Interessengemeinschaft Medizin und Gesellschaft e. V. in Berlin, die seit zehn Jahren diese Erfahrungen aufarbeitet und in vielen Veröffentlichungen anbietet, hilft uns.
Dr. med. G. Wiedemann,
Hohe Bleiche 1 A, 99310 Arnstadt

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