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Perkutane Lokalanästhesie: Ein Pflaster gegen Injektionsschmerzen


Transkutane Wirksamkeit
Die Prävention injektionsbedingter Schmerzen ist durch das Auftragen einer lokalanästhetikahaltigen Creme
möglich. Das perkutane Lokalanästhetikum Emla® der Astra GmbH in fertiger Kombination wird nun auch als
Pflaster angeboten. Die anästhesierende Creme muß nicht mehr mit einem Okklusivverband abgedeckt werden,
und die Verbindung Pflaster und Creme vereinfacht ganz entscheidend die Anwendung. Von Bedeutung ist
sicher auch der feste Glaube von Kindern an die "schützende" und "heilende" Wirkung von Pflastern. Durch
die eutektische Mischung der basischen Grundsubstanzen Lidocain und Prilocain liegt mit Emla® erstmals
eine Zubereitung vor, die eine gute transkutane Wirksamkeit gewährleistet und die Haut – nach einer
Einwirkzeit von einer Stunde – bis zu fünf Millimeter tief anästhesiert, informierte Prof. Jürgen Biscoping
(Karls-ruhe). Im präoperativen Ablauf sei es durch das Verfahren dieser perkutanen Anästhesie möglich
geworden, auch bei Kindern einen venösen Zugang zur Narkoseeinleitung zu gewährleisten. Die
Schmerzausschaltung am Einstichort ist so vollständig, daß Kinder, wenn sie abgelenkt werden, den Vorgang
gar nicht registrieren oder aber beim Zuschauen diesen schmerzfrei erleben, so Biscoping.
Somit ist das Pflaster besonders interessant für die Pädiatrie und Kinderanästhesie, aber auch für die pädiatrische Dermatologie, wie Prof. Rudolf Happle (Marburg) anhand von Beispielen aus der klinischen Praxis
demonstrierte. Für zahlreiche kleine operative Eingriffe, wie beispielsweise die Entfernung der hochinfektiösen
Mollusca contagiosa, die oft mehrmals wiederholt werden muß, stellt das Lokalanästhetika-Pflaster eine ganz
wesentliche Hilfe dar. Um Wartezeiten in der Arztpraxis oder Ambulanz zu verhindern, kann das Pflaster
bereits zu Hause eine Stunde vor dem geplanten Eingriff aufgetragen werden.
Schmerzausschaltung bei Blutabnahmen, Injektionen und kleinen operativen Eingriffen ist ein wichtiger
Bestandteil der Behandlung von Kindern, nicht zuletzt, um langfristige psychische Traumata zu vermeiden. Sie
stellt jedoch im Gesamtbild nur einen von verschiedenen Mosaiksteinen dar, um die Ängste von Kindern zu
verringern. Dr. med. Gerlinde Rabe
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