

Um diesem Trend entgegenzusteuern, laufen derzeit in Deutschland zahlreiche Initiativen. In Leipzig wurde beispielsweise im Frühjahr 2000 „Irrsinnig Menschlich e.V. Verein für Öffentlichkeitsarbeit in der Psychiatrie“ gegründet. Hauptanliegen ist es, Begegnungen zwischen psychisch Erkrankten und ihren Mitmenschen zu fördern und umfassend zu informieren. Ein wichtiger Baustein ist das Schulprojekt „Verrückt? Na und!“. Erste Evaluationen sprächen dafür, dass tatsächlich Vorurteile abgebaut und Einstellungen verändert werden können, berichtet Angermeyer.
Für die negative Einstellung gegenüber Schizophreniekranken ist besonders das Klischee von der Unberechenbarkeit und Gefährlichkeit von Bedeutung, das zum Teil auch auf einer zu einseitigen Berichterstattung in den Medien beruht. BASTA (Bayerische Anti-Stigma-Aktion) und SANE (Stigma Alarm Netzwerk) wollen das ändern. Die „Präsenz“ von psychisch Kranken in den Medien hat nach Ansicht
von BASTA-Koordinator Dr. Werner Kiessling (München) zwei Seiten. Zwar gebe es Beiträge, die durch eine reißerische Darstellungsweise immer wieder zum Auslöser beziehungsweise Verstärker des Stigmas würden. Jedoch könnten beispielsweise Filme wie „Das weiße Rauschen“ oder „A Beautiful Mind“ durchaus auch attraktive Instrumente für Anti-Stigma-Kampagnen sein. Denn es werde damit ein breites Laienpublikum erreicht und potenziell für das Thema interessiert. bl-ki
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