

Spärlich sind die Angaben
über Misshandlungen
in Pflegeheimen.
Foto: ddp
Nach dem Bericht „Gewalt und Gesundheit“ der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlieren jährlich weltweit 1,6 Millionen Menschen ihr Leben aufgrund von Gewalttaten. Der Report wurde Ende Juni in Berlin vorgestellt. Nach Angaben der WHO haben sich im Jahr 2000 etwa 815 000 Menschen das Leben genommen. Die höchsten Suizid-Raten innerhalb der Europäischen WHO-Region haben östliche Länder wie Litauen mit 51,6 Selbstmorden pro 100 000 Einwohner im Vergleich zu Deutschland mit 14,3 pro 100 000 Einwohner.
Zweithäufigste Todesursache durch Gewalteinwirkung sind Tötungen durch andere Personen: 520 000 weltweit. An dritter Stelle steht der gewaltsame Tod durch Krieg: Etwa 310 000 Menschen sollen dabei im Jahr 2000 umgekommen sein. Mit dem Bericht will die WHO nach Angaben von Étienne Krug, Leiter der Abteilung Gewaltprävention, eine bessere Datenerfassung und einen Paradigmenwechsel bewirken.
Über das Ausmaß der Misshandlung älterer Menschen sind dem WHO-Bericht zufolge die Angaben weltweit spärlich. In den USA gaben bei einer Erhebung 36 Prozent der Mitarbeiter von Pflegeheimen an, im Jahr 2000 mindestens einmal Zeuge der körperlichen Misshandlung älterer Patienten gewesen zu sein. Zehn Prozent haben selbst mindestens einmal eine körperliche Misshandlung begangen. Fast 40 Prozent haben Patienten psychisch misshandelt. Krug zufolge sollten solche Daten regelmäßig erhoben werden.
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