

Dr. med. Dirk Arenz aus Euskirchen weist darauf hin, dass es in der Medizin immer schon Erkrankungen gegeben hat, „die sich bei genauer Betrachtung als ,Fake’ entpuppten. In der Pariser Salpétrière des 19. Jahrhunderts wurden von dem berühmten Nervenarzt Charcot und seinen Mitarbeitern bei den Patientinnen ,hysterische’ Krankheitsbilder erzeugt . . .“ Arenz sieht als Ursachen Therapeuten, die etwas Besonderes diagnostizieren wollten, aber auch „die Bereitschaft vieler Menschen, lieber ,unverschuldet’ in eine Krankenrolle zu geraten als aus anderen Gründen als dysfunktional zu gelten“.
Dr. med. Wieland Walther aus Kirchzarten findet, dass in Blechs Buch „vieles mit gutem Recht bemängelt wird. Ein Nachdenken über unsere ,große Nähe zur Pharmaindustrie’ erscheint dringend geboten.“ Außerdem könne „das beinahe hysterische Getue ums Cholesterin nicht mit ehrlichen Forschungsergebnissen begründet werden: Vor 50 Jahren lernte ich, bis 250 mg/dl Gesamt-Cholesterin sei als normal anzusehen. Einige Jahre später wurde der Grenzwert auf 230, dann auf 220 und schließlich auf 200 herabgesetzt. Konsequenz: millionenweiser Behandlungsbedarf mit Kosten in Milliardenhöhe.“
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