

Gleich musste ich an die Nestoren des Ärzteschachturniers denken: Dr. Reichel (90), Dr. Schütz (93) und den leider im Juli verstorbenen Dr. Faulhaber (91), Vorbilder an geistiger Frische.
Wer, wie Dr. Schütz, immer noch Abfahrten mit den Skiern hinunterjagt und im so kalten Winter Anfang 1945 mit Schlitten und Pferd im dichten Schneetreiben zu einer weitab gelegenen Kate fährt, in stockfinsterer Nacht nichts mehr sieht, den Weg verliert, diesen dem Pferd überlässt, welches ihn instinktiv findet, weil er kurz zuvor dort die junge Frau entbunden hat, schließlich völlig vereist und verschneit ankommt und gleich von der ihn sehnsüchtig erwartenden Familie, bevor er seinem ärztlichen Handwerk nachgehen kann, ausgezogen und splitternackt zum Aufwärmen in den großen Bottich mit heißem Wasser mitten in der Wohnstube gesteckt wird, begleitet von wohlmeinenden Blicken und Reden aller, der sollte eigentlich sein Lebtag nicht mehr Tod und Teufel und Alzheimer fürchten müssen.
Zum Abschluss eine kleine Alzheimerprophylaxe vom letzten Ärzteturnier. Sehen Sie, wie Dr. Moog als Weißer nach einem Läuferopfer auf g6 Dr. Wilhelm ein herrliches Matt in 7 Zügen ankündigen konnte, wobei der schwarze König zu seinem Leidwesen magnetisch ins weiße Lager gezogen wird?
Lösung:
Nach 1. Dxg6+ Ke7 2. Df7+ Kd6 3. Sb5+! (um den schwarzen Monarchen nicht via c7 entwischen zu lassen) Kd5 4.c4+ (auch 4.e4+ hätte nach 4. ...Kxe4 5. Dg6+ Kf4 6.0-0+ Ke3 7. Dd3 matt zum Ziel geführt) Ke4 5. Dg6+ Kxe3 6. Dg3+ Ke4 7. Df3 matt war es um den schwarzen König geschehen – tief im Feindeslager und verlassen von all den Seinen.
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