ArchivDeutsches Ärzteblatt50/2003Deutsches Rotes Kreuz: Verstärkt in Krisenregionen

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Deutsches Rotes Kreuz: Verstärkt in Krisenregionen

Merten, Martina

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In einem Flüchtlingslager in Monrovia/Liberia untersucht ein DRK-Arzt ein Kind. Foto: Boris Heger/DRK
In einem Flüchtlingslager in Monrovia/Liberia untersucht ein DRK-Arzt ein Kind. Foto: Boris Heger/DRK
Rudolf Seiters löst Knut Ipsen an der Spitze der Hilfsorganisation ab.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will seine Tätigkeit in Konfliktregionen weiter verstärken. Dies kündigte der inzwischen abgelöste DRK-Präsident, Prof. Dr. Knut Ipsen, bei der Jahrespressekonferenz Ende November in Berlin an. Bereits dieses Jahr habe die Organisation internationale Krisenschauplätze wie Afrika oder den Irak bewusst in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit gerückt, betonte der Völkerrechtler.
Ipsen betonte, dass der Kontakt zu der weltweiten Rotkreuzbewegung für den Einsatz in Krisenregionen intensiviert werden müsse. Der Anschlag auf die Zentrale des Internationalen Roten Kreuzes in Bagdad Ende Oktober habe gezeigt, dass man sich künftig auf eine völlig neue Situation einzustellen habe: „Wir wurden erstmals nicht als neutrale Organisation gesehen“, so Ipsen. Als Konsequenz auf die Anschläge habe das DRK seine Büros in Bagdad und Basra vorübergehend geschlossen. Auf die Hilfe von Militär will die Hilfsorganisation aber auch in Zukunft verzichten.
Zum Nachfolger von Ipsen, der neun Jahre lang DRK-Präsident war, wurde der frühere Bundesinnenminister Rudolf Seiters gewählt. Seiters wird dem DRK für vorerst drei Jahre vorstehen. Das Deutsche Rote Kreuz ist nach eigenen Angaben in 77 Ländern aktiv. Mit 4 662 442 Rotkreuzmitgliedern und Mitarbeitern arbeiten knapp sechs Prozent der Bevölkerung für die Hilfsorganisation. MM

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