VARIA: Post scriptum
Nivea und Pepsi kommen zum Essen: Vornamen werden immer kurioser


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Man stelle sich vor, hierzulande heißt einer Schwabing Meier oder Reeperbahn Schneider. Da schieben die Standesämter einen Riegel vor. Obwohl die Abwehr immer brüchiger wird. Jesus, Pumuckl, Rapunzel, Bavaria, Asia, Soleil – das alles gibt es schon. In Leipzig residiert die einzige Universitätsstelle für Namensberatung in ganz Deutschland als oberster Namenswächter. Standesbeamte, Mütter, Väter und Firmen rufen dort ständig an. Abgelehnt wurden bereits Vornamen wie zum Beispiel McDonald, Lenin, Judas oder Borussia. Zwei Indianerfans, die ihren Sprössling „Crazy Horse“ nennen wollten, kamen ebenfalls nicht durch – so wie eine Börsenfrau, die ihr Kind „Nemax“ nennen wollte.
Auch das Zusammenspiel von Vor- und Nachnamen ist entscheidend. Denn Hans Wurst, Axel Schweiß, Rosa Schlüpfer, Anna Bolika, Wilma Ficken, Reiner Hohn, Martha Pfahl wären ja ideale Witzvorlagen. Verboten sind vor allem Produktnamen. Deshalb darf in Deutschland kein Kind auf den Namen Porsche getauft werden – Mercedes hingegen ist gestattet, weil die heutige Marke nach der Tochter des Erfinders Emil Jellinek benannt wurde. Warum aber Lenor und Omo verboten sind, Sunil oder Persil im Einzelfall aber nicht, bleibt dennoch ein Rätsel.
Nicht nur in den USA, auch in anderen Ländern gibt man sich großzügiger. In Indien wurde etwa ein Mädchen „Buhkamp“ genannt, was so viel wie Erdbeben bedeutet. Das Kind kam nach einer großen Erdbebenkatastrophe zur Welt. Ein Spanier nannte seine Tochter „Andalucia“, weil sie in Andalusien gezeugt wurde. Allerdings weigerten sich Standesbeamte in Brasilien und Rumänien standhaft, ein Kind auf den Namen „Bin Laden“ taufen zu lassen. Bernd Ellermann
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