ArchivDeutsches Ärzteblatt24/2004Uniklinik Gießen: Medikamente illegal geprüft?

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Uniklinik Gießen: Medikamente illegal geprüft?

Zylka-Menhorn, Vera

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LNSLNS Anästhesie-Chefarzt wegen Verdachts auf heimliche Arzneitests suspendiert
Der Chefarzt der Anästhesie des Gießener Uniklinikums ist vom Dienst suspendiert worden. Er und zehn weitere Narkoseärzte stehen unter dem Verdacht, seit Anfang der Neunzigerjahre bei Operationen Medikamententests an Patienten durchgeführt zu haben, ohne dass die Betroffenen dem zugestimmt hätten. Die Vorwürfe, die derzeit staatsanwaltschaftlich untersucht werden, beziehen sich vor allem auf Forschungsprojekte und medizinische Maßnahmen, die im Rahmen von Heilbehandlungen nicht erforderlich gewesen sein sollen. Mit den Studien könnten zwei Todesfälle in Verbindung stehen.
Darüber hinaus wird gegen den Anästhesiechef wegen Abrechnungsbetrugs ermittelt. Er soll Privatpatienten nicht erbrachte Leistungen in Rechnung gestellt haben. In einem Disziplinarverfahren soll nun geklärt werden, ob sich die Tatvorwürfe hinsichtlich eines Abrechnungsbetrugs sowie der Durchführung von unerlaubten medizinischen Maßnahmen erhärten lassen. Eine Sprecherin der Universität sagte, in Anbetracht der komplizierten Sachlage könnten sich die Ermittlungen geraume Zeit hinziehen. zyl

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