

SCHMITTEN. "Qualität im Medizinbetrieb – für wen, mit wem, zu Lasten von wem?" fragte die
Evangelische Akademie Arnoldshain in Schmitten/Taunus und brachte dazu Ärzte, Pflegeberufe und Vertreter
der Krankenhäuser an einen Tisch. Während der Gemeinschaftsveranstaltung von Evangelischer Akademie,
Landesärztekammer Hessen und Agnes Karll Institut des Deutschen Berufsverbandes für Krankenpflege Mitte
November entdeckten die Teilnehmer, daß es angesichts drohender Rationierungen im Gesundheitswesen
durchaus gemeinsame Interessen gibt. Bei der Bestandsaufnahme zeigte sich, daß im Klinikbereich in weiten
Teilen inzwischen Qualitätssicherungsmaßnahmen nach dem Total Quality Management und – in Ausnahmen
– Zertifizierungen nach der Norm DIN/ISO 9000 Einzug gehalten haben. Wie Ärzte und Pflegekräfte
durchblicken ließen, liegt das Motiv der Klinikleitungen aber nicht nur in Qualitätsüberlegungen, sondern vor
allem in der Hoffnung auf Erschließung von offenen Finanzpotentialen und in Marketingmaßnahmen auf
einem hart umkämpften Markt.
Fazit der Veranstaltung: Da im gesamten Gesundheitswesen erstmals auch offen über Rationierungen
gesprochen wird, waren sich alle Teilnehmer einig, daß künftig der Qualitätssicherung zunehmend Bedeutung
zukommen wird. Dabei gebe es durchaus gemeinsame Interessen von Ärzten, Pflegeberufen und
Krankenhäusern ebenso wie zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor. Qualitätszirkel, die berufs-
beziehungsweise institutionenübergreifend arbeiten, existieren derzeit jedoch eher selten oder noch gar nicht.
Juvan
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