MEDIZINREPORT
„Herzen sind besser bei einem lebenden Patienten aufgehoben als im Grab . . .“


Ungünstig ausgewirkt hat sich nach übereinstimmender Aussage verschiedener Experten die Implementierung des neuen Transplantationsgesetzes Ende der 90er-Jahre. Auch die jüngsten gesundheitspolitischen Entscheidungen trügen zu einer Verunsicherung von Patienten und Ärzten bei, betonte Prof. Rainer Körfer (Bad Oeynhausen). Darüber hinaus seien auch nicht alle Herzzentren HTX-Anhänger. Das liege unter anderem an der Hirntoddiskussion. Dies müsse er zwar respektieren, könne es aber nicht nachvollziehen. Für ihn sind Organe besser bei einem lebenden Patienten aufgehoben als im Grab. „Obwohl wir heute auch Spenderherzen von über 70-Jährigen akzeptieren, sind wir de facto ein Organimportland. Im europaweiten Vergleich werden in Deutschland die wenigsten Organe zur Verfügung gestellt.“ Dazu komme, dass man Angehörige sehr viel eher überzeugen könne, die Leber oder Niere eines gerade Verstorbenen zu spenden als sein Herz. Das sei noch immer eine hoch emotionale Diskussion. bl-ki
Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.