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Förderung von Spitzenforschung: Auf des Messers Schneide


Dabei wäre das Programm geeignet, Deutschlands wissenschaftliche Konkurrenzfähigkeit international zu verbessern. 1,9 Milliarden Euro sollen von 2006 bis 2011 in das Eliteprogramm fließen – so viel, wie ursprünglich für den bis jetzt auf Eis gelegten Pakt für Forschung und die Exzellenzinitiative geplant waren. Drei Viertel der Kosten für die drei Säulen des Programms sollen vom Bund, der Rest vom jeweiligen Sitzland der Institution getragen werden. Gefördert würden mit jeweils einer Million Euro 40 neue Graduiertenschulen und mit jeweils acht Millionen Euro 30 Exzellenzcluster, bei denen Universitäten mit außeruniversitären Partnern kooperieren. Als dritte Säule sollen „Gesamtstrategien zur Spitzenforschung“ gefördert werden – im Grunde eine Umschreibung für Spitzenuniversitäten. Es müssen jedoch nur mehrere einzelne Fakultäten eng mit den Projekten vernetzt sein. Mit dieser Lösung wird die BLK den Bedenken der unionsgeführten Länder und des Deutschen Hochschulverbandes gegen eine „Leuchtturmförderung“ gerecht.
Neben dem Hochschulverband begrüßt auch die Max-Planck-Gesellschaft den Kompromiss als einen „entscheidenden Schritt für die Spitzenforschung in Deutschland“. Und Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn wertet das mehrheitlich positive, wenn auch nicht einstimmige Votum der Länder als Erfolg. Nun muss Ministerpräsident Roland Koch den Mut aufbringen und Hessens Blockade aufgeben. Politische Ränkespiele sind bei der Förderung von Wissenschaft und Forschung fehl am Platz. Dr. med. Eva A. Richter-Kuhlmann
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