MEDIZIN: Diskussion
Bedrohliche Zunahme Methicillin-resistenter Staphylococcus-aureus-Stämme: Therapieform fehlt


Gibt es Gründe dafür, dass nicht auf die Therapie der MRSA-Infektionen mit der Streptograminkombination Quinupristin und Dalfopristin, die in Europa und in den USA Anwendung findet, hingewiesen wird?
Der dritte Satz des Unterkapitels Dekolonisierung „Eine Behandlung größerer Haut- oder Schleimhautoberflächen mit Lokalantibiotika sollte nicht versucht werden, weil unter Umständen relevante Mengen des Wirkstoffs resorbiert werden könnten (28)“, wäre vorteilhaft durch den Satz „Eine Behandlung größerer Haut- oder Schleimhautoberflächen mit Antiseptika und Lokalantibiotika sollte nur so hoch dosiert werden, dass von einer möglichen Resorption keine Schäden zu erwarten sind“ zu ersetzen, da nicht nur Antibiotika toxisch wirken können.
Die Mindesttherapiedauer für die Dekolonisierung wird mit drei Tagen angegeben. In Anbetracht der Bedeutung des Therapiezieles stellt sich die Frage, ob Angaben zum Kurzzeit- und Langzeittherapieerfolg, bezogen auf die Therapiedauer der Dekolonisierung, gemacht werden können und wie diese lauten.
Ich bedauere, diese ausgezeichnete Arbeit durch meine Fragen und Anmerkungen zu ergänzen. Eine Antwort erscheint mir jedoch wünschenswert, da die MRSA-Problematik nur einen Aspekt des derzeitigen Hygienestandards darstellt.
Prof. Dr. med. Pierre Federspil
Akazienweg 1, 66424 Homburg