

Aber wie wegkommen von der Sucht? Wenn Entwöhnungsseminare, Nikotinpflaster und -kaugummis, Akupunktur oder Easyway-Methoden nichts ausrichten? Appelle helfen wenig. Manche schwören auf Schockwirkung – etwa in Kanada, dort sind auf Zigarettenpackungen Fotos von sterbenden Lungenkrebskranken aufgedruckt. So weit will man hierzulande nicht gehen.
Ergo sollte man das Rauchen vermiesen. Zum Beispiel immer stärker besteuern. Da hat aber Hans Eichel was dagegen. Es gibt den neuen Dreisatz: 1. Auf Zigaretten verzichten ist vernünftig. 2. Geringere Tabaksteuer bringt aber weniger Geld in die Haushaltskasse. 3. Also schadet Vernunft dem Staat.
Die Antiraucherkampagnen werden immer kreativer. Ein Experte schlägt vor, dass Raucher in eine eigene Krankenversicherung zahlen sollten. Dann würden die hohen Beiträge ihn eines Besseren belehren. Auch die Assekuranz hat nicht geschlafen: Längst gibt es preiswertere Lebensversicherungen für Nichtraucher – aber auch günstigere private Rentenversicherungen für Qualmer. Die zynisch-logische Überlegung: Raucher sterben früher, verbrauchen somit weniger Rente.
Am originellsten dürfte der Vorschlag aus Kreisen der Union sein, das Rauchen gänzlich zu verbieten. Schon sehen wir Kontrolleure wie die Kfz-Politessen prüfend herumschwirren. Diese „Nikotessen“ lauern ihren Opfern in Parks hinter Büschen auf, schlagen an Autobahnraststätten und Baggerseen, vor Bushaltestellen und in Gaststätten zu. Wohnungen können nach richterlicher Verfügung durchsucht werden. Die Geldstrafen sind nach oben hin gestaffelt.
Bizarre Vorschläge bringen wenig. Viel mehr würde erreicht werden, wenn man vor allem der Jugend vermitteln könnte: Rauchen ist so was von uncool . . . Bernd Ellermann
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