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Tic-Störungen: Reaktionsumkehr und Expositionsbehandlung besonders effektiv


Autoren das Medikament der ersten Wahl werden. Weitere Bausteine sind Psychoedukation und Verhaltenstherapie. Fachliche Informationen und Beratung sollen den Patienten und seine Familie in die Lage versetzen, die Krankheit besser zu bewältigen. In einigen Fällen reicht diese Maßnahme jedoch nicht aus, dann sollte eine Verhaltenstherapie begonnen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vor allem psychischer Stress zur Verstärkung der Tics führen kann. Es ist daher wichtig, mit allen Beteiligten Bewältigungsstrategien für die Symptomatik, Reagieren auf Spannungssituationen und Schuldgefühle zu besprechen. „Als effektiv haben sich Reaktionsumkehr (habit reversal) und Expositionsbehandlung erwiesen“, so die Autoren. Tiefenpsychologische Psychotherapie und gesprächstherapeutische Verfahren werden hingegen nicht als primäre Behandlungsmethoden empfohlen. ms
Roessner V, Banaschewski T, Rothenberger A: Therapie der Tic-Störungen. Zeitschrift für Kinder- und Jugend-
psychiatrie und Psychotherapie 2004; 4: 245–263.
Dr. Veit Roessner, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psy-
chotherapie, Universität Göttingen. Von-Siebold-Straße 5, 37075 Göttingen, E-Mail: vroessn@gwdg.de
Selbsthilfeorganisation im Internet: www.tourette-gesell schaft.de
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