MEDIZIN
Medizingeschichte(n): Ärztlicher Selbstversuch – Meskalinrausch


Aus: Kurt Beringer: Der Mescalinrausch. Seine Geschichte und Erscheinungsweise. Berlin 1927. – Es handelt sich hier um die Schilderung einer an der Versuchsserie teilnehmenden Ärztin. Der damalige Privatdozent Kurt Beringer (1893–1949) experimentierte an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg mit Meskalin und veröffentlichte die Ergebnisse in seiner Habilitationsschrift. Versuchspersonen waren Ärzte und Medizinstudenten, denen das Rauschgift gespritzt wurde und die dann ihr Erleben protokollierten. Der Meskalinrausch galt Beringer als Mittel, um pathologische Bewusstseinzustände zu untersuchen. Von 1934 bis zu seinem Tode war er ordentlicher Professor der Psychiatrie und Neurologie an der Universität Freiburg. Im Unterschied zu späteren verbrecherischen Menschenversuchen mit Drogen in Konzentrationslagern (zum Beispiel Pervitinversuchen in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Buchenwald) handelte es sich bei Beringer um freiwillige Versuche beziehungsweise ärztliche Selbstversuche.
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