EDITORIAL
Bundespsychotherapeutenkammer wählt Präsidenten: Neuer Kopf für neue Wege


Rainer Richter will die Forschung ausweiten.
Foto: Jörg Hermann
Foto: Jörg Hermann
Richter wird vermutlich ein integrierender Präsident werden. Er wird mit der Bundesärztekammer und anderen ärztlichen Gremien gut kooperieren können, denn er weiß, wie das ärztliche Gemüt „tickt“. In seiner wissenschaftlichen Laufbahn an den Universitätskliniken Basel, Konstanz und Hamburg hat er immer unter ärztlicher Leitung gearbeitet. Er selbst habe durch den Kontakt mit Ärzten „seine Identität stärken können“. Richter will in jedem Fall die Kooperation mit den Ärztekammern und anderen Heilberufskammern vorantreiben. Auch in Bezug auf Leitlinien betont er den Wert der Vernetzung mit anderen Berufsgruppen: „Leitlinien allein für Psychotherapeuten machen keinen Sinn“, die Zusammenarbeit mit Psychiatern sei notwendig.
Richter setzt Schwerpunkte für seine Amtszeit: Ausweiten will er die
Forschung, mit der er vertraut ist aufgrund seiner Tätigkeit im Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP), der zurzeit bei der BPtK angesiedelt ist. Richter will anbieten, dieses Amt für seine Amtsperiode als Präsident ruhen zu lassen, um unabhängig zu sein. Weitere Schwerpunkte sieht er in der besseren Positionierung von Psychotherapeuten in Kliniken und Beratungsstellen – die Angestellten stellen schließlich die Hälfte der Psychotherapeuten. Behoben werden müsse auch das Problem des Nachwuchses, denn „zu wenige werden ausgebildet“.
Rainer Richter hat das Vertrauen der Delegierten. Er wird sich nun beweisen müssen. In der Rolle des Präsidenten ist er auf jeden Fall gut vorstellbar: Souveränes Auftreten und Redegewandtheit öffnen viele Türen. Petra Bühring
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.