ArchivDeutsches Ärzteblatt PP11/2005Schlafstörungen: Weit verbreitet

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Schlafstörungen: Weit verbreitet

Merten, Martina

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Behandlung im Schlaflabor: Bis zu acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Schlafstörungen. Foto: Uwe H. Martin Photography
Behandlung im Schlaflabor: Bis zu acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Schlafstörungen. Foto: Uwe H. Martin Photography
Schlafmediziner klären über Prävalenz und Therapieoptionen auf.
Erholsamer Schlaf bleibt für viele ein Traum. Bis zu acht Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Schlafstörungen. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) während ihrer 13. Jahrestagung in Berlin hingewiesen. Allerdings hätten sich die Therapieoptionen erheblich verbessert, betonte der Geschäftsführende Vorsitzende der DGSM, Prof. Dr. med. Göran Hajak. Inzwischen gebe es 320 akkreditierte Schlafmedizinische Zentren, in denen staatlich geprüfte Schlafexperten arbeiten. Diese trügen die Zusatzbezeichnung „Schlafmedizin“, die in diesem Jahr anerkannt wurde. Abhängig von der Art der Schlafstörung könnten apparative Therapien, verhaltenstherapeutische Programme oder Psychopharmaka zum Einsatz kommen.
Neben Schlafstörungen wie dem Restless-Legs-Syndrom, Parasomnien oder Insomnien existiert auch eine umgekehrte Form der Schlafstörung: die Narkolepsie. In Deutschland leiden schätzungsweise 40 000 Patienten daran. Geben Patienten an, länger als sechs Monate unter Tagesschläfrigkeit, Kataplexie und gestörtem Nachtschlaf zu leiden, sollten sie sich nach Ansicht von Prof. Dr. med. Geert Mayer zu einem Neurologen überweisen lassen, der sich auf Schlafmedizin spezialisiert hat. Dem Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Narkolepsie-Gesellschaft zufolge gibt es zwar keine Möglichkeit, die Narkolepsie zu heilen. „Durch eine geeignete Medikation und Organisation des Alltags können die belastenden Symptome aber gelindert werden“, sagte Mayer. So sei es wichtig, ausreichend zu schlafen, abends feste Schlafzeiten einzuhalten, tagsüber kurz zu schlafen und das Umfeld über die Erkrankung aufzuklären. Darüber hinaus könnten Stimulanzien, Antikataplektika, Hypnotika, Medikamente, die in das Orexin-System eingreifen, oder Antidepressiva helfen. Eine Informationsbroschüre kann bei der Deutschen Gesellschaft für Narkolepsie per E-Mail unter geschaeftsstelle@dng-ev.org bezogen werden. Ein Heft über Schlafstörungen des Robert Koch-Instituts kann bestellt werden unter gbe@rki.de. MM

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