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Vogelgrippe in der Türkei: Noch kein Grund zur Panik


Gerade die Analyse der Todesfälle in der Türkei zeigt, dass für Panik kein Grund besteht. Anders als in Deutschland leben die Menschen in Anatolien eng mit ihren „Dorfhühnern“ zusammen. Besonders Kinder werden zum Eierholen oder zum Rupfen von Hühnern herangezogen. Und so betrafen die Todesfälle Heranwachsende, die das Vogelgrippevirus H5N1 durch intensiven Kontakt mit erkranktem Geflügel erworben hatten. Aus der Türkei meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher 18 bestätigte Infektionen bei Menschen. 38 weitere Patienten werden wegen einer möglichen H5N1-Infektion behandelt. Nirgendwo in den betroffenen türkischen Provinzen gibt es jedoch Hinweise auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Nicht bestätigt haben sich auch die Verdachtsfälle auf Infektionen von deutschen und belgischen Türkeireisenden mit H5N1. Nach den Angaben der WHO liegen zudem keinerlei Hinweise vor, dass sich die Übertragbarkeit des Virus erhöht oder abgeschwächt hätte. Dementiert wurden auch Berichte, nach denen Personen ohne Krankheitssymptome positiv auf H5N1 getestet wurden.
Für die Deutschen bleibt die Situation damit unverändert. Ende Januar will das Friedrich-Löffler-Institut eine aktualisierte Risikobewertung vorlegen. Dann soll entschieden werden, ob während des Vogelzugs von März bis April die Stallpflicht für Geflügel wieder eingeführt wird. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann
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